Ratatatam - Literatur aus Vergangenheit und Gegenwart

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Tove Ditlevsen

Kindheit

Illustratives Bild

Ein bewegender Kurzroman, geschrieben in einer einfachen Sprache, die zwischen Poesie, Nüchternheit und Ironie in die Gedankenwelt eines einsamen Kindes entführt. Der Roman ist im Arbeitermilieu angesiedelt, Dänemark vor dem 2. Weltkrieg. Der autofiktionale Text ist der erste Teil aus der sogenannten "Kopenhagen-Trilogie".  Die Autorin fragt, was im Kern ihre Kindheit war und was es macht mit einem sensiblen Kind, wenn es mit einer kalten Mutter und einem distanzierten Vater in sozialen Nöten aufwächst? Das Mädchen sieht nur einen Weg, der am wenigsten Leid verspricht: Sich unsichtbar zu machen, sich aufzulösen als wollendes Wesen und sich am Ende allein über Andere zu definieren. Trost allein findet sie nur im Schreiben, doch die letzten Züge ihrer Kindheit werden markiert durch ein frühes Scheitern und vergeblich ersehnter Anerkennung.

Eine in den Feuilletons gefeierte Wiederentdeckung, passend zum gegenwärtigen Bedürfnis nach autofiktionaler Literatur. Die beiden anderen schmalen Bände tragen die Titel Jugend und Abhängigkeit. — Kindheit beim Aufbau Verlag.

Ralph Segert ° 10. März 2021 ° Rubrik Autofiktion