Ratatatam - Literatur aus Vergangenheit und Gegenwart

Ralph Segert

Verlag für einen Roman gesucht

Illustratives Bild

Nach gut drei Jahren habe ich meinen Roman mit dem Titel "Angst in Arial" fertiggestellt und suche einen Verlag. Auch bin auf der Suche nach Literaturzeitschriften, in denen ich Erzählungen und Auszüge aus Angst in Arial veröffentlichen könnte. Zuguterletzt suche ich Orte für Lesungen, auf denen ich aus meinem Texten gerne vorlesen würde. Eine Leseprobe mit ca. 45 Seiten ist in meinen Schreibprojekt Wandelkern veröffentlicht.

Folgend weitere Informationen für Interessierte:
Genre: Roman / "Neue Subjektivität"
Umfang: 234 Seiten, 32 Zeilen, 62 Anschläge, 69449 Wörter
Sprache: Lakonisch, ironisch, mit Slang(-Dialogen) und poetischen Passagen
Zeit: Hauptsächlich 80er und 90er Jahre sowie Gegenwart


Exposé

Ein namenloser Mann bekommt von einem Fremden einen Brief zugesteckt. Der Fremde fordert ihn auf, nach vier Wochen an derselben Stelle mit einer Antwort zurückzukommen. Der Brief enthält ein Blatt mit nur einem Wort: "Angst".

Der Protagonist läßt sich auf das "Spiel" ein und fällt unerwartet in einen intensiven Schreibprozess. Er erinnert vielgestaltige Angst- und Schamgefühle. Er entdeckt Lebensmythen und die Tücken der Erinnerung. Assoziativ blickt er zurück auf seine Kindheit und Jugend in einer sozial benachteiligten Schicht, die ihm seine "Angsturgründe" zu erhellen scheinen.

Der Protagonist erinnert die Selbstbehauptung als arbeitsloser und "politischer Punk", der Anfang der 80er Jahre seine Ausbildungsplätze und einen Job als Schichtarbeiter "geschmissen" hatte, um "produktive Arbeitslosigkeit" zu leben. Er sucht neue Freunde über Kleinanzeigen in Programmzeitschriften. Dabei lernt er eine acht Jahre ältere Frau kennen, mit der er eine Affäre beginnt. Eine ungleiche Liebe mit einem Verrat und den Folgen nimmt ihren Lauf. Der Protagonist wird Vater, fällt in eine Depression und scheitert an den neuen Lebensanforderungen. Doch er überwindet die Arbeitslosigkeit, erlebt eine wegweisende Gruppentherapie und sozialen Aufstieg. Er erarbeitet sich politische Differenzierung und findet Selbsterkenntnis und Bildung bis in die Anfänge der 90er Jahre. Der Schreibende begreift, dass auch das Scheitern die Selbstaneignung von Bildung antrieb, die gegen alle Widerstände von der Hoffnung getragen war, dass in Büchern eine Wahrheit zu finden sei, die seine Zerrissenheit lindern könne und in der die Erklärung der verwirrenden Welt zu finden sei. Doch die wichtigen Erkenntnisse liegen im Leben selbst, im Umgang mit seinem Sohn zum Beispiel, dem er sich emotional nur langsam zu nähern weiß.

In der erzählten Gegenwart setzt sich der Protagonist mit dem unbekannten Mann auseinander, der ihm zunehmend unwirklich vorkommt. Zugleich begreift er Konsum und soziale Medien als Teil einer Flucht nicht nur vor den eigenen seelischen Verwerfungen, sondern paradoxerweise auch vor seiner verschütteten Feinfühligkeit.

Am Ende des letzten Kapitels wird der Leser zum Adressaten eines Briefumschlags, in dem die letzte Seite der Erzählung enthalten ist und der vom Leser geöffnet werden kann.

Das Besondere an diesem Roman ist die schonungslose und immer skeptisch bleibende Selbsterforschung, unsentimental, trocken und mit Humor erzählt, durchsetzt mit spöttischen bis bissigen Kommentaren eines Begleiters namens "Straßenjunge". Selbstfindung, eingewebt in die Herausforderungen einer politischen und künstlerischen Identitätssuche. Erzählerisch eingebettet in das Zeitgeschehen der 80er und 90er Jahre und ihren Subkulturen. Stilistisch mit Anklängen an die "Neue Subjektivität". Voilà. Folgen Sie bitte dem Flow der Erzählung. ;-)

Ralph Segert ° 27. März 2023 ° Rubrik Autofiktion